Weihnachts-TV-Wahnsinn: Geld ist super und alles ist erlaubt

Admin User
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Eine Bühne mit einem geschmückten Weihnachtsbaum, zwei Schneemann-Puppen, einem Fernseher auf einem Tisch, einem roten Teppich, zwei Türen, Fotorahmen an der Wand und dem Text "OPPO" oben.

Weihnachts-TV-Wahnsinn: Geld ist super und alles ist erlaubt

Weihnachts-Specials im Fernsehen: Eine Mischung aus Historien-Drama, kostbaren Antiquitäten und moderner Romantik

Dieses Jahr stehen im Weihnachtsprogramm opulente Kostümfilme, spektakuläre Auktionen und glamouröse Liebesgeschichten im Mittelpunkt. Von skandalösen Affären im Wien des 18. Jahrhunderts über nervenaufreibende Versteigerungen bis hin zu karrieretechnischen Höhenflügen verbinden die Formate Geschichte, Reichtum und Leidenschaft auf neue, mutige Weise.

Ein Highlight ist die deutsche Serie „Mozart/Mozart“, eine aufwendige ARD-Produktion, die das Privatleben der Familie Mozart mit provokanten Wendungen neu interpretiert. Unterdessen sorgte „Bargain Hunt“ für eigene Dramatik, als Kandidaten um den Verkauf seltener Porzellanstücke und Schmuck zu atemberaubenden Preisen kämpften.

Die ARD-Serie „Mozart/Mozart“ hat mit ihrer gewagten Darstellung historischer Figuren für Aufsehen gesorgt. Im Wien der 1780er-Jahre verliebt sich Leopold Mozart, der Vater des Komponisten, in eine Frau of Color – eine für die damalige Zeit ungewöhnlich progressive Handlung. Seine Tochter Maria Anna wird in einer heimlichen Beziehung mit Antonio Salieri gezeigt, Mozarts berüchtigtem Rivalen. Der Skandal spitzt sich zu, als der junge Wolfgang Amadeus selbst in einer intimen Begegnung mit der späteren französischen Königin Marie-Antoinette dargestellt wird.

Auch das Weihnachts-Special von „Bargain Hunt“ auf ZDF bot spektakuläre Momente. Die Teilnehmerinnen Beate und Heidelinde brachten ein Drüselkästchen in den Auktionsraum – ein filigranes Porzellanstück aus der Königlich-Polnischen und Kurfürstlich-Sächsischen Manufaktur Meißen. Die Gebote stiegen rasant und erreichten schließlich 11.200 Euro. Weniger Glück hatte Larissa Marolt, ehemalige Kandidatin bei „Germany’s Next Topmodel“, deren massenproduzierte Jubiläums-Brosche weit unter den erhofften 7.000 Euro blieb.

In leichterer Unterhaltung beendete „Emily in Paris“ die aktuelle Staffel mit einem radikalen Wandel: Nach der Trennung von ihrem schrulligen Sternekoch-Freund steigt die Protagonistin sozial auf – und heiratet in einen römischen Kaschmir-Dynastie-Erben ein. Dann kündigt sie ihren Pariser Job, zieht nach Rom und gründet ihre eigene Agentur, wobei sie die italienische Hauptstadt zur wahren Heimat der Liebe erklärt.

Ein wiederkehrendes Motiv verbindet diese Formate: Die Hauptfiguren enden reicher, mächtiger oder romantisch erfüllter als zu Beginn. Europa bleibt dabei der glitzernde Schauplatz – Sitz des Adels, der Kultur und der Leidenschaft –, während amerikanische Charaktere, sofern sie auftauchen, oft als Frauen dargestellt werden, die in diese Welt alten Geldes und eleganter Tradition eindringen.

Das Weihnachtsprogramm zeigt einen klaren Trend: die Verbindung historischer Frechheit mit modernen Sehnsüchten. „Mozart/Mozart“ sprengt Grenzen, indem es Beziehungen des 18. Jahrhunderts neu schreibt, „Bargain Hunt“ verwandelt Antiquitäten in ein hochdramatisches Spektakel, und „Emily in Paris“ feiert den Reiz europäischer Luxuswelten – stets mit dem Versprechen, dass die Helden ein grandioses Schicksal erwartet.

Diese Sendungen unterhalten nicht nur – sie vermitteln eine Botschaft: Reichtum, Status und Romantik sind zum Greifen nah, für alle, die mutig genug sind, sie zu ergreifen.