Warum Deutsche Technik und Innovation mit Skepsis begegnen – und was das für die Zukunft bedeutet

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Ein Raum mit einem Tisch, auf dem ein Laptop, ein Lautsprecher, ein Monitor, eine Tastatur, ein Ball, eine Maus, ein Scanner und Papiere liegen; ein weiterer Tisch mit Elektronikgeräten ist links unten zu sehen, mit Charts und Postern an der Wand dahinter.

Warum Deutsche Technik und Innovation mit Skepsis begegnen – und was das für die Zukunft bedeutet

Bosch-Studie offenbart tiefe Skepsis der Deutschen gegenüber Technik, Innovation und Risikobereitschaft

Eine neue Untersuchung von Bosch zeigt, dass die Deutschen Technik, Innovation und Risikobereitschaft mit großer Zurückhaltung begegnen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass sich viele auf das Zeitalter der künstlichen Intelligenz (KI) schlecht vorbereitet fühlen und die Fähigkeit des Landes, Fortschritt zu fördern, infrage stellen. Nur 30 Prozent glauben, dass das deutsche Bildungssystem innovatives Denken fördert – der niedrigste Wert unter sieben befragten Nationen.

Der Bosch Tech Compass, für den 11.000 Menschen in sieben Ländern befragt wurden, belegt eine besonders vorsichtige Haltung in Deutschland. Lediglich 59 Prozent der Deutschen stimmen der Aussage zu, dass technologischer Fortschritt die Welt verbessert – das ist der zweitniedrigste Wert im Ländervergleich. Gleichzeitig sind 47 Prozent der Meinung, dass Entwicklungen gebremst werden sollten, bis ihre Auswirkungen klarer absehbar sind.

Bei persönlichen Risiken zeigen sich die Deutschen besonders zurückhaltend: Nur 19 Prozent könnten sich vorstellen, auf einem anderen Planeten zu leben – selbst wenn die Technik es ermöglichen würde. Noch weniger, gerade einmal 13 Prozent, würden ihr Gehirn direkt mit dem Internet verbinden. Auch die Weitergabe privater Gesundheitsdaten für präventive Medizin stößt auf wenig Zustimmung: Nur 28 Prozent wären dazu bereit. Die Studie deckt zudem Bedenken hinsichtlich des regulatorischen Umfelds in Deutschland auf. Weniger als ein Viertel (23 Prozent) glaubt, dass die aktuellen Vorschriften Innovation wirksam unterstützen.

Bosch-Chef Stefan Hartung hat das Land dazu aufgerufen, mehr Risikobereitschaft zu zeigen und Scheitern als Teil des Fortschritts zu akzeptieren. Sein Appell kommt zu einer Zeit, in der sich nur 40 Prozent der Deutschen für das KI-Zeitalter gewappnet fühlen – der niedrigste Wert in der gesamten Umfrage. Doch die Skepsis beschränkt sich nicht auf Deutschland: Eine Mehrheit von 57 Prozent aller Befragten in den sieben Ländern wünscht sich eine Art „Stopp-Knopf“ für den technologischen Fortschritt.

Die Ergebnisse zeichnen das Bild einer zögerlichen Haltung in Deutschland gegenüber raschem Wandel. Weder das Bildungssystem noch die Regulierung werden als innovationsfreundlich wahrgenommen, und viele stehen neuen Technologien kritisch gegenüber. Angesichts der geringen Zuversicht in die KI-Bereitschaft und der begrenzten Offenheit für zukunftsweisende Ideen deutet die Studie auf einen dringenden Bedarf an mehr öffentlichem Vertrauen in den Fortschritt hin.

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