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Eine Lokomotive mit Nummernschildern fährt auf einem Gleis entlang, mit Bäumen im Hintergrund, die Äste und Blätter aufweisen.

Noch keine Erholung auf dem Arbeitsmarkt

Arbeitslosenzahlen in Baden-Württemberg zeigen im September 2025 gemischte Trends

Während die allgemeine Arbeitslosenquote im Land bei stabilen 4,7 Prozent verblieb, stieg die Jugendarbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr deutlich an. Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut hat nun weitreichende Reformen vorgestellt, um die Herausforderungen zu bewältigen.

Den aktuellen Daten zufolge waren im September 303.099 Menschen in Baden-Württemberg ohne Arbeit – ein leichter Rückgang gegenüber dem Vormonat. Gleichzeitig kletterte die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen auf 30.346, was die Jugendarbeitslosenquote auf 4,4 Prozent anhob – ein Anstieg um 15,5 Prozent gegenüber 2024. Gleichzeitig gingen die gemeldeten Stellenangebote um 8.891 zurück; die Bundesagentur für Arbeit liste nur noch 75.416 offene Positionen.

Hoffmeister-Kraut kritisierte das bestehende Sozialsystem als zu teuer, zu bürokratisch und schlecht strukturiert. Es wirke oft abschreckend statt arbeitsfördernd, so die Ministerin. Ihre Reformvorschläge umfassen daher kürzere Bezugsdauern für Leistungen sowie strengere Voraussetzungen für Arbeitslosen- und Langzeitunterstützung. Verschärfte Sanktionen bei Pflichtverstößen sollen mit beschleunigten Vermittlungsprogrammen und individueller Beratung einhergehen.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Stärkung von Ausbildung und Weiterbildung. Verpflichtende Qualifizierungsangebote und Vermittlungsdienste werden ausgeweitet, während Anreize für die Arbeitsaufnahme durch reduzierte Leistungsätze und schrittweise Kürzungen steigen sollen. Unternehmen erhalten mehr Unterstützung, um Ausbildungsplätze und Umschulungen zu fördern. Zudem soll die Zusammenarbeit zwischen Arbeitsagenturen und Sozialdiensten intensiviert werden, um die Jobvermittlung effizienter zu gestalten.

Die Ministerin betonte, dass berufliche Bildung weiterhin der Schlüssel zu stabilen Karrierewegen sei. Sie forderte schnellere Übergänge in Ausbildung oder qualifizierte Beschäftigung – insbesondere für junge Langzeitarbeitslose.

Ziel der Reformen ist es, Kosten zu senken, die Wirtschaftskraft zu stärken und mehr Arbeitsplätze zu sichern. Bei Umsetzung würden sie die Sozialleistungen neu gestalten, strengere Arbeitsauflagen durchsetzen und das Bildungsangebot ausbauen. Die Änderungen werden voraussichtlich sowohl Arbeitslose als auch Unternehmen in Baden-Württemberg betreffen.