Explodierende Mieten treiben fast jeden fünften Baden-Württemberger in die Armut

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Ein Plakat mit zahlreichen Gebäuden und hervorgehobener Schrift.

Was hohe Mieten für Armut im Land bedeuten - Explodierende Mieten treiben fast jeden fünften Baden-Württemberger in die Armut

Wie hohe Mieten die Armut in Deutschland verschärfen

Wie hohe Mieten die Armut in Deutschland verschärfen

Wie hohe Mieten die Armut in Deutschland verschärfen

  1. Dezember 2025, 11:22 Uhr

Explodierende Wohnkosten in Baden-Württemberg treiben Hunderttausende in die Armut – selbst wenn die offiziellen Statistiken dies nicht abbilden. Werden die Mietausgaben berücksichtigt, rutscht fast jeder fünfte Einwohner unter die Armutsgrenze. Besonders betroffen sind junge Erwachsene, Rentner und große Familien.

Laut Standardberechnungen gelten 742.000 Menschen im Land nicht als arm. Doch nach Abzug der Miete bleibt ihnen weniger als der Existenzminimumsatz von 1.088 Euro pro Monat. Diese verdeckte Armut treibt die Quote in Baden-Württemberg von 13,2 auf 19,9 Prozent – das bedeutet, dass 2,2 Millionen Menschen in Not geraten, sobald die Wohnkosten einbezogen werden.

Ursachen sind stark steigende Mieten, ein schwindendes Angebot an bezahlbarem Wohnraum und ein stagnierender sozialer Wohnungsbau. Besonders gefährdet sind Erwachsene unter 25 Jahren (Armutsrisiko: 31 Prozent) und über 65-Jährige (29 Prozent). Auch Paare mit drei oder mehr Kindern sowie Alleinerziehende sind stark betroffen: Fast vier von zehn Single-Eltern fallen in die Wohnungsarmut.

Mieterverbände warnen, dass jeder, der jetzt umziehen muss, fast zwangsläufig mit höheren Mieten konfrontiert wird – und damit näher an die Armutsgrenze rückt. Der Paritätische Wohlfahrtsverband fordert daher dringend Gegenmaßnahmen: groß angelegte staatliche Investitionen in den sozialen Wohnungsbau, erweiterte Beratungsangebote für Mieter und strengere Mietpreisbremse, um weitere Preisspiralen zu stoppen.

Zwar liegt die Wohnungsarmutsquote in Baden-Württemberg mit 19,9 Prozent noch unter dem Bundesschnitt von 22,3 Prozent – doch die Krise verschärft sich. Ohne Gegensteuerung werden steigende Mieten und der Mangel an bezahlbarem Wohnraum immer mehr Menschen – vor allem Junge, Ältere und Großfamilien – unter die Armutsgrenze drücken. Mittlerweile gerät auch die Mittelschicht im Land zunehmend unter finanziellen Druck durch die Wohnkosten.