18. November01:12

Igor Levit kämpft mit Musik gegen Antisemitismus und für Menschenrechte

Admin User
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Eine Person, die ein Piano spielt, dargestellt in einer Illustration aus einem Buch.

Igor Levit kämpft mit Musik gegen Antisemitismus und für Menschenrechte

Der seit über einem Jahrzehnt gefeierte Pianist Igor Levit sorgt erneut für Schlagzeilen. Seine anstehende Konzertreihe im Wiener Musikverein vom 17. bis 22. Oktober ist weit mehr als nur ein musikalisches Ereignis – sie ist eine Feier und Hommage an das Leben. Auf dem Programm steht unter anderem Ravels Vertonung des jüdischen Trauergebets Kaddisch, das in der aktuellen Zeit besonders berührt.

Levits Engagement gegen Antisemitismus ist in letzter Zeit besonders präsent. Er teilt die Auffassung, dass die Absage eines Konzerts der Münchner Philharmoniker in Belgien wegen der israelischen Staatsbürgerschaft des Dirigenten Lahav Shani eine Form von Antisemitismus darstellt. Solche Vorfälle kommen für Levit nicht überraschend – schwierig findet er vielmehr den Umgang mit der damit verbundenen Opportunität und Feigheit.

Seine jüdische Herkunft ist Levit in den letzten Monaten noch bewusster geworden, vor allem seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023. Deutlich wurde dies, als er bei der Eröffnung der Synagoge Reichenbach in München spielte. Bundeskanzler Friedrich Merz brach während seiner Rede in Tränen aus – gerührt von Levits Auftritt und dem Anlass. Levit hält Merz’ Worte für aufrichtig und angemessen, doch die Zunahme antisemitischer Vorfälle in Europa stimmt ihn traurig.

Sein Einsatz reicht über die Bekämpfung von Antisemitismus hinaus: Levit setzt sich auch für die Menschenrechte ein. 2020 wurde er dafür vom Internationalen Auschwitz-Komitee und mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

Igor Levits bevorstehende Konzertreihe ist nicht nur ein musikalisches Highlight, sondern auch ein Statement gegen den wachsenden Antisemitismus in Europa. Sein Engagement, geprägt von seiner jüdischen Identität und seinem Einsatz für die Menschenrechte, hat ihm Anerkennung und Respekt eingebracht. Als unermüdlicher Kämpfer gegen Hass und als Symbol der Hoffnung für eine tolerantere Welt bleibt Levit eine prägende Stimme unserer Zeit.