18. November01:08

Deutscher Anwalt Ferdinand von Schirach verweigert Diskussion zum Nahost-Konflikt bei Markus Lanz

Admin User
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Eine Konferenzszene mit Sitzenden im Publikum, die einer Diskussion auf der Bühne folgen, flankiert von einer großen Wand und einer Wand im Hintergrund.

Deutscher Anwalt Ferdinand von Schirach verweigert Diskussion zum Nahost-Konflikt bei Markus Lanz

Der deutsche Jurist und öffentliche Intellektuelle Ferdinand von Schirach sorgte in der Sendung Markus Lanz für Aufsehen, indem er sich weigerte, über den Nahostkonflikt zu diskutieren. Er fragte provokant, warum in Deutschland nicht gegen die Hamas protestiert werde – angesichts der öffentlichen Feiern arabischer Gemeinschaften nach dem Massaker vom 7. Oktober. Von Schirach blieb standhaft gegen Lanz’ Versuche, ihn zu einer Kritik an Israels Vorgehen gegen die Hamas zu drängen. Eine Debatte lehnte er ab und verwies auf die Geschichte seiner Familie. Stattdessen betonte er, dass Israel ein Rechtsstaat bleibe, in dem die Bevölkerung sogar gegen Netanjahu protestiere. Das Interview warf jedoch Fragen zu Lanz’ Interviewstil auf. Kritiker werfen der Sendung vor, sie jage oft billigen Boulevard-Schlagzeilen hinterher, statt echte Einsichten zu liefern. Die Show wird vorproduziert und geschnitten, wobei zentrale Aussagen von Gästen im fertigen Beitrag mitunter fehlen. Nur wenige Gäste wagen es, sich Lanz’ verhörähnlicher Art zu widersetzen – aus Angst, von der mächtigen TV-Institution auf eine schwarze liste gesetzt zu werden. Gleichzeitig wird Lanz für seine Fähigkeit geschätzt, Gäste wie Julia Klöckner hart zu befragen und Widersprüche in ihren Argumenten schonungslos aufzudecken. Von Schirachs Weigerung, sich in der Markus Lanz-Show auf die Debatte über den Nahostkonflikt einzulassen, hat eine Diskussion über Lanz’ Interviewführung ausgelöst – und über die Machtverhältnisse, die bei solchen prominenten TV-Auftritten eine Rolle spielen.