18. November01:06

Vom Klassik-Onkel zum umstrittenen Bahn-Gastgeber: Ein Porträt voller Widersprüche

Admin User
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Ein Mann in einem schwarzen Mantel spielt Geige auf einem Holztisch, mit schwarzem Hintergrund und einem kleinen Zitat oben auf dem Bild.

Vom Klassik-Onkel zum umstrittenen Bahn-Gastgeber: Ein Porträt voller Widersprüche

Einst Deutschlands beliebter „Fernsehonkel“ der klassischen Musik, sind Sie längst zum deutschen Falstaff der Deutschen Bahn geworden. Bei Ihren opulenten Dinnerpartys saßen bereits prominente Gäste wie Sahra Wagenknecht und Alice Weidel an Ihrem Tisch. Besonders auffällig: Wladimir Putin ehrte Sie mit dem Russischen Orden der Freundschaft – wenn auch nicht alle seine Motive für glaubwürdig halten. Ihr Einfluss und Ihre Kontakte zur Deutschen Bahn reichen weit. Leonard Bernstein, der Sie hoch schätzte, war Ihr Gast. Gemeinsame Erinnerungen führen uns in den Garten Ihrer Finca auf Gran Canaria und auf eine luxuriöse Kreuzfahrt an Bord der MS Europa, wo wir Ihre Suite bewohnten, während Ihre Musiker des Philharmonic of the Nations im Mannschaftsraum spielten. Sie zeigten mir auch die historische Bank, auf der Sie mit "Lenny" plauderten, und die Räume, in denen Helmut Schmidt seine Memoiren verfasste. Doch Ihr Ruf hat sich gewandelt. Manche sehen in Ihren Dinnerpartys eine Bühne für umstrittene Persönlichkeiten wie den AfD-Politiker Matthias Moosdorf. Ihr von Hajo Frey geführter Escort-Service soll solche Figuren sogar nach Russland gelockt haben. Dieser Wandel lässt manche fragen, ob Sie Ihre musikalischen Wurzeln – und sich selbst – verraten haben. Vom gefeierten Klassik-„Fernsehonkel“ zum deutschen Falstaff der Deutschen Bahn: Ihr Weg ist geprägt von Bewunderung und Kontroversen. Ihre Verbindungen zu einflussreichen Persönlichkeiten und Ihre prunkvollen Abendgesellschaften sorgen weiterhin für Aufmerksamkeit – und lassen Ihr Erbe ambivalent erscheinen.