Petrit Halilaj gewinnt Nasher-Preis für seine bewegende Kriegskunst

Petrit Halilaj gewinnt Nasher-Preis für seine bewegende Kriegskunst
Teaser: Petrit Halilaj, dessen Kunst die Unschuld der Kindheit mit den ernüchternden Realitäten des Krieges kontrastiert, ist der jüngste Preisträger in der Geschichte der Auszeichnung.
Der kosovarische Künstler Petrit Halilaj hat den Nasher-Preis 2027 für Bildhauerei erhalten, eine der renommiertesten Auszeichnungen der Kunstwelt. Mit nur 39 Jahren ist er der jüngste Preisträger seit Bestehen des Preises. Das mit 100.000 US-Dollar dotierte Preisgeld wird die Arbeit seiner Stiftung in Kosovo finanzieren, darunter die Wiederbelebung eines kulturellen Zentrums in seiner Heimatstadt.
Halilaj überlebte als Kind den Kosovo-Krieg und floh mit 13 Jahren, als serbische Truppen sein Elternhaus niederbrannten. Seine Erlebnisse prägen sein künstlerisches Schaffen, das häufig die kindliche Unschuld den grausamen Wirren des Krieges gegenüberstellt. 2024 wurden seine Bronzeskulpturen – Abgüsse von Kritzeleien von Schülern auf Schultischen – im Metropolitan Museum of Art in New York ausgestellt.
Im Juni 2027 inszenierte er Syrigana, eine interdisziplinäre Oper in einem gleichnamigen kosovarischen Dorf. Die Aufführung verband Musik, Theater und bildende Kunst und spiegelte damit seinen charakteristischen künstlerischen Ansatz wider.
Das Preisgeld des Nasher-Preises fließt in die Hajde! Foundation, die Halilaj 2014 gemeinsam mit seiner Schwester gründete. Ihr aktuelles Projekt ist die Restaurierung des Hauses der Kultur, eines verfallenen Kunst- und Kulturzentrums in ihrer Heimatstadt. Die Wiedereröffnung ist für 2027 geplant; der Ort soll dann Ausstellungen, Workshops und Begegnungen für die vielfältigen Gemeinschaften Kosovos beherbergen – darunter Albaner, Serben und Minderheiten.
Der Nasher-Preis, 2015 ins Leben gerufen, würdigt mutige und innovative Beiträge zur Bildhauerei. Halilajs Auszeichnung unterstreicht seine Rolle als Brückenbauer zwischen Kunst, Erinnerung und sozialer Heilung auf dem Balkan.
Das restaurierte Haus der Kultur wird 2027 als gemeinsamer Raum für Kreativität und Dialog seine Türen öffnen. Dank des Preisgelds ist die Zukunft des Projekts gesichert – ein weiterer Beleg dafür, welche Bedeutung Kunst für die Aufarbeitung und den kulturellen Neuanfang nach dem Krieg hat. Halilajs Werk verbindet auf einzigartige Weise Kosovos Vergangenheit mit seiner kulturellen Wiedergeburt.

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